Als ehemalige Lichtenbergerin freue ich mich, dass ich für den Antisemitismusbeauftragten des Bezirks und den Runden Tisch politische Bildung ein Comic-Plakat zum Thema Jüdisches Leben in Lichtenberg gestalten durfte.
Jüdisches Leben gibt es in Lichtenberg seit über 125 Jahren.
1896 gründete sich die erste jüdische Gemeinde. 1905 wurde die erste Synagoge auf dem Hinterhof der Frankfurter Allee 189 geweiht. Die meisten Jüdinnen*Juden ließen sich an der Frankfurter Allee nieder. So auch Alfred Döblin, der hier als Arzt praktizierte, Die Gemeinde wuchs auf über 2.200 Mitglieder an.
In Hohenschönhausen entwickelte sich um die Berliner Straße (heute Konrad-Wolf-Straße) Anfang des 20. Jahrhunderts ein kleines Zentrum mit jüdischen Gewerbetreibenden. 1931 bildete sie dort eine eigene kleine jüdische Gemeinde. Durch die zunehmende Ausgrenzung durch die Nationalsozialisten rückten die etwa 170 Jüdinnen und Juden in Hohenschönhausen enger zusammen und weihten 1934 eine eigene kleine Synagoge in der Berliner Straße 91 ein.
Mit dem Holocaust endete vorerst das jüdische Leben im Bezirk.
Erst ab 1991, mit dem Zuzug von sogenannten Kontingentflüchtlingen aus Osteuropa kamen wieder jüdische Einwohner*innen. Heute leben wieder einige Dutzend jüdische Familien in Lichtenberg.
Die Plakate wurden im Dezember 2022 in allen öffentlichen Gebäuden des Bezirks Lichtenberg und auf den U-Bahnhöfen der Linie U5 ausgehängt.